Frauenheilkunde up2date 2011; 5(05): 317-329
DOI: 10.1055/s-0031-1283717
Gynäkologische Spezialgebiete und Methoden
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stellenwert der 2D- und 3D-Perinealsonografie in der Urogynäkologie

S. Albrich
,
R. Laterza
,
H. Kölbl
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Publication Date:
18 October 2011 (online)

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Kernaussagen

Der Ultraschall in der Urogynäkologie zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen bildgebenden Verfahren aus. Bereits in der 2D-Sonografie können ohne schädliche Nebenwirkungen die Blase und Urethra im vorderen Kompartiment, der Uterus bzw. der Apex der Vagina im mittleren Kompartiment und das Rektum sowie der Analkanal im hinteren Kompartiment dargestellt werden. Da diese Strukturen sowohl in Ruhe als auch in Bewegung identifiziert werden können, eignet sich die Sonografie auch zur Funktionsbeurteilung bei Inkontinenz und Senkungszuständen in idealer Weise. Die genaue Darstellung der Strukturen ermöglicht die Abgrenzung zwischen Rekto- und Enterozelen, aber auch die klinisch relevante Unterscheidung zwischen Distensions- und Traktionszystozele.

Neben den körpereigenen Geweben können im Gegensatz zu den anderen bildgebenden Verfahren die modernen alloplastischen Materialien wie Schlingen, Netze und die sogenannten „Bulking Agents“ als echoreiche bzw. echoarme Reflexe direkt dargestellt werden.

Durch die Einführung moderner 3D-Ultraschallgeräte wurde die Darstellung der axialen Ebene und damit die Erfassung des gesamten Hiatus genitalis im Raum erschlossen. Dadurch wird es im klinischen Alltag ermöglicht, strukturelle Defekte am Ansatz der Pubo-rectalis-Schlinge des Levatormuskels und damit einen wesentlichen Risikofaktor für die Entstehung von Senkungszuständen im vorderen und mittleren Kompartiment nachzuweisen.